Es war einmal eine kleine alte Frau und ein kleiner alter Mann, die in einem kleinen alten Haus lebten. Eines Tages entschied sich die kleine alte Frau, einen Lebkuchenmann zu backen.
Sie bereitete einen Teig vor und gab Eier, Mehl, Zucker und Honig in eine Schüssel. Dann kamen noch die wohl- duftenden Gewürze hinzu: Ingwer, Kardamom und Zimt. Das alles verrührte sie zu einem Teig, ließ ihn ein wenig ruhen und dann rollte sie den Teig aus und schnitt einen Lebkuchenmann daraus.
Sie schob ihn in den Ofen und wartete eine Weile.
Plötzlich rumpelte und pumpelte es in dem Ofen und sie öffnete die Ofentür. Da sprang der Lebkuchen- mann heraus und lief durch die Vordertür hinaus in den Garten.
Die kleine alte Frau lief ihm hinterher, aber sie konnte ihn nicht fangen. Im Garten stand der kleine alte Mann. Er arbeitete gerade im Gemüsebeet, da sah er den Lebkuchenmann laufen und dahinter die kleine alte Frau. Der Lebkuchenmann aber rief ihm zu:
"Renn, renn, so schnell wie du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!"
Da kamen der Lebkuchenmann, der Mann und die Frau an einem Schwein vorbei. Das Schwein sah den Lebkuchenmann und dachte sich: „Hmm, so ein leckerer Lebkuchen, der könnte mir jetzt gut schmecken.“ und versuchte ihn zu fangen.
Aber der lief einfach am Schwein vorbei und rief: "Renn, renn, so schnell wie du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!"
Das Schwein lief so schnell es konnte hinterher, hinter ihm der kleine Mann und hinter ihm die kleine Frau, aber es konnte den Lebkuchenmann nicht fangen.
Da kamen sie an einer Kuhweide vorbei. Dort stand eine schwarz-weiße Kuh die gerade saftiges Gras fraß. Sie sah den kleinen Lebkuchenmann kommen, dahinter das Schwein, den kleinen Mann und hinter ihnen die kleine Frau und dachte sich: „Hmm, das ist aber ein leckerer Leb- kuchenmann, der könnte mir gut schmecken!“ Der Lebkuchenmann aber lief vorbei an der Kuh auf der Weide und rief: "Renn, renn, so schnell wie du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!"
Als nächstes kamen sie an einen Wald und dort trafen sie auf ein Pferd. Es galoppierte herum und suchte etwas zum Essen, aber sein Hunger war schon recht groß. Als das Pferd den Lebkuchen- mann sah, ließ es sich nicht zweimal sagen und jagte hinter ihm her. "Renn, renn, so schnell wie du kannst! Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Lebkuchenmann!"
Ihr dicht auf den Fersen die hungrige Kuh, das Schwein, der kleine alte Mann und dahinter noch die kleine alte Frau.
Bald kamen sie an einen Fluss, und dort hauste der listige Fuchs. Der sah das lustige Treiben schon von weitem und dachte sich: „Das kann doch nicht so schwer sein, diesen kleinen Tollpatsch zu fangen.“ Und er hatte auch schon eine Idee. Der schlaue Fuchs lachte und sagte: "Wenn du den Fluss nicht schnell überquerst wirst du sicher gefangen. Spring auf meinem Schwanz und ich trage dich hinüber."
Der Lebkuchenmann sah, dass er keine Zeit zu verlieren hatte.
Er hüpfte schnell auf den Schwanz des Fuchses. "Das Wasser ist sehr tief", sagte der Fuchs, "klettre auf meinen Rücken damit du nicht nass wirst!" So tat der Lebkuchenmann auch dies.
Endlich erreichten sie das Ufer. Dann auf einmal schubste der Fuchs den Lebkuchenmann mit einem leichten Schlag seines Kopfes direkt in seinen Mund und schnappte zu. ...Und das war das Ende des Lebkuchenmannes!